In folgendem Artikel sehen wir uns anhand eines Beispiels an was die Ladegeschwindigkeit eines Online-Shops, für potenzielle Auswirkungen auf den Umsatz eines Unternehmens haben kann. Dafür verwenden wir unseren Umsatzrechner der auf der Funktionalität des Google Impact Calculator basiert.
Der Impact Calculator selbst basiert auf Daten aus dem Bericht „The State of Online Retail Performance“ vom April 2017, aus dem hervorgeht, dass jede Sekunde Verzögerung beim Laden der Seite auf einer Einzelhandelswebsite die Conversions um bis zu 20% beeinträchtigen kann.
Ein Beispiel
Sagen wir du betreibst einen Onlineshop und verkaufst darüber Computer Zubehör. Genauer gesagt – mechanische Keyboards für Nerds. (eine tolle Nische für Online Handel btw.)
Nehmen wir an es gibt dich bereits 5 Jahre. Du machst brauchbare Umsätze, konntest bereits Mitarbeiter einstellen und beginnst nun Werbung zu schalten – du willst dein Business ausbauen/skalieren.
Auch mit Google Analytics kennst du dich bereits ein bisschen aus. Du trackst das Nutzerverhalten deiner Website Besucher und kommst nach Analyse der Zahlen auf die Annahme, dass zwar viele Leute auf deine Website kommen, jedoch die Anzahl derjenigen, die dein Produkt kaufen, in Relation relativ gering ist. Was kurz gesagt bedeutet, dass deine sogenannte Conversion Rate schlecht ist.
Das kann mehrere Gründe haben
- Technische Zustand deiner Website (Ladezeit, Bildoptimierung, Codequalität, Server Infrastruktur, etc.)
- UI/UX – Nutzern ist nicht klar, wo sie was auf deiner Website finden, bzw. die Qualität des Webdesigns entspricht nicht der deines Produkts
- Inhalt – die Nutzer wissen nicht genug über dich und dein Produkt Bescheid. Was machst du überhaupt? Was kann, bzw. bringt mir dein Produkt/deine Dienstleistung?
- Und vieles mehr.
Zurück zu unserem Beispiel – nehmen wir an dein Unternehmen ist: https://ultimatehackingkeyboard.com/.
Treffen wir dazu weitere Annahmen – in Zahlen.
Wir gehen von folgenden Eckdaten aus:
- Website Speed: 17 Sekunden (Ladezeit)
- Durchschnittliche monatliche Besucher: 5000
- Durchschnittlicher Bestellwert pro Bestellung: €250,00
- Conversion Rate: 3%
Wo finde ich diese Daten?
Diese Daten können in verschiedenen Tools gefunden werden, z. B. in Google Ads, Google Analytics, Customer Relationship Management Systemen oder jeder anderen Webanalyseplattform, das dein Unternehmen verwendet.
Du kannst sie auch selbst mit den folgenden Formeln berechnen:
Durchschnittliche monatliche Besucher:
Addiere die Traffic-Statistiken für jeden Monat und teilen Sie sie durch die Anzahl der enthaltenen Monate.
Conversion Rate:
(Konversionen gesamt/ Klicks gesamt) x 100
Durchschnittlicher Bestellwert:
Produktumsatz/Gesamttransaktionen
Was uns interessiert, ist vor allem eines: die potenzielle jährliche Umsatzsteigerung durch Verbesserung der Ladegeschwindigkeit deiner Website.
Der Umsatzrechner
Um das zu errechnen, verwenden wir unseren Umsatzrechner. Am besten probierst du das gleich selbst aus. Verwenden wir dafür einfach die oben genannten Zahlen.
- Website Speed: dafür einfach unsere Beispiels-URL: https://ultimatehackingkeyboard.com/ eingeben und auf Check Speed! klicken. Das Tool testet nun die Ladegeschwindigkeit und füllt das Feld „Site Speed“ selbst aus.

Durchschnittliche monatliche Website Besucher: wir gehen von 5000 Besuchern pro Monat aus.
Durchschnittlicher Bestellwert pro Bestellung: hier nehmen wir die oben genannten €250,00 an.
Conversion Rate: wir gehen von 3% aus.

Ziehe im nächsten Schritt den Slider nach rechts um zu sehen, was eine Verbesserung der Ladezeit für potenzielle Auswirkungen auf deinen Umsatz hat.

Das Ergebnis/Potenzial
Ok, aber was bedeutet das nun für unser Business? Der Speed Check unserer Beispielseite zeigt eine Ladezeit von ca. 17 Sekunden an. Ein äußerst schlechter Wert – mit viel Potenzial für Optimierung. (Sry. Ultimate Hacking Keyboard) Wichtig zu erwähnen ist, dass es keinen nachgewiesenen, direkten Zusammenhang zwischen Ladegeschwindigkeit und Umsatz gibt. Eine langsame Ladezeit hat allerdings auf andere wichtige Faktoren einen erheblichen Einfluss, die wiederum direkt die Conversion Rate und damit den Umsatz betreffen.
Folgen einer langsamen Ladezeit sind unter anderem:
- Erhöhte Absprungrate
- Geringe Benutzeraktivität und geringer Traffic
- Abgestraftes Suchmaschinen-Ranking und SEO-Score
Eine schnelle Ladezeit ist kein Bonus – eine langsame Ladezeit allerdings, zählt als Malus. Das heißt soviel wie: gibt es 2 (nach Google) von der Qualität her idente Inhalte – wird derjenige mit der schnelleren Ladezeit ein besseres Ranking bekommen. - Nicht sichtbare CTAs, Layoutshift, etc.
Zurück zum Beispiel:
Verbessern wir die Ladegeschwindigkeit deiner Website von ca. 17 Sekunden auf unter 10 Sekunden, ist demnach mit einem potenziellen, jährlichen Mehrumsatz (der geschätzte Wert) von ca. €30.000,00 zu rechnen. Ganz schön viel, oder?
Auch wenn die Ergebnisse keine Garantie darstellen, ist der Impact Rechner ein gutes, erstes Tool um das Verbesserungspotenzial deines Online-Shops abzuschätzen.
Wie wird der potenzielle Mehrumsatz berechnet?
Die potenzielle Steigerung des Jahresumsatzes wird anhand einer Formel geschätzt, die auf Daten von Google Analytics-Konten basiert, die sich dafür entschieden haben, anonymisierte, aggregierte Daten zu Benchmarking-Zwecken mit Google zu teilen. Die angezeigte Geschwindigkeitsmetrik ist das 75. Perzentil Largest Contentful Paint (LCP). Bitte beachte, dass es mehr als eine Möglichkeit gibt, die Geschwindigkeit von mobilen Websites zu berechnen, und dass viele Faktoren die Geschwindigkeit von mobilen Websites beeinflussen. Quelle
Fazit
Ladezeit ist ein wesentlicher Bestandteil guter Nutzererfahrung und zugleich eines der am meisten unterschätzten Probleme, das Unternehmen oft nicht am Radar haben. Moderne Webseiten müssen schnell laden, man muss leicht finden, was man sucht und dabei hat man nur eine Chance für „den ersten Eindruck“. Die Konkurrenz ist heutzutage oft international und „passt eh“ ist nicht mehr gut genug.
Im ersten Schritt solltest du allerdings die Nutzerdaten deines bestehenden Online Shops messbar machen. Sofern du das bis dato noch nicht machst, ist Google Analytics eine gute Wahl. Das ist essenziell dafür um Verbesserungen an der Ladezeit und deren Auswirkungen vergleichen zu können.
Wenn du jetzt neugierig geworden bist und zufälligerweise WordPress in Verwendung hast, haben wir auch ein paar Tipps, wie du mithilfe von 3 WordPress-Plugins, selbst an der Optimierung deiner Website Ladezeit schrauben kannst. Du kannst dich aber auch gleich direkt für ein Beratungsgespräch, oder einen professionellen Performance-Check bei uns melden 🙂
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