Tools um Texte zu verbessern

3 Tools um Website-Texte zu optimieren

Ein wichtiges Ziel der Texte auf deiner Website ist, dass diese gelesen werden. Dafür müssen sie leicht verständlich sein. Insbesondere Marketing-Texte sollten kein Hindernis darstellen und keinesfalls akademisches Niveau erreichen. Ich stelle 3 Tools vor, die helfen die Lesbarkeit deiner Texte zu überprüfen.

Disclaimer: Ich bin kein professioneller Texter, also passe deine Erwartung etwas an. Ich teile in diesem Beitrag meine Erfahrung beim Versuch unsere Texte besser zu machen. 😉

Ich verbessere einen Text-Block auf unserer Startseite und teste dabei die 3 erwähnten Tools. Anschließend vergleiche ich das Ergebnis der einzelnen Tools.

Hier der ursprüngliche Textblock:

„Firmen-, Marken-Websites oder Online‑Shops – ganz egal – im Zeitalter der Digita­li­sierung ist Ihr Internetauftritt das wichtigste Werbemittel, die einfachste Form Kundenkontakt aufzubauen und bildet das Fundament einer überge­ordneten Digital­strategie.
Von Konzeption, über Webdesign bis hin zu technischer Umsetzung. Wir beraten Sie und erar­beiten gemeinsam wie man Ihre Webseite zu einem Vermarktungs-Werkzeug macht.“

Ursprünglicher Text auf unserer Startseite

Mein Ziel ist es Sätze zu verkürzen und weniger Fachjargon zu verwenden. Der Text soll leichter verständlich werden, ohne dass der Inhalt verloren geht. Also habe ich vereinzelt nach Synonymen für Wörter gesucht, oder Formulierungen, die einen kürzeren Satz ermöglichen. Auch Begriffe, die „zu geladen“ klingen habe ich versucht zu vereinfachen, so wurde aus „übergeordneten Digitalstrategie“ beispielsweise „digitale Marketing-Strategie“.

Und hier das Ergebnis:

„Im Zeitalter der Digitalisierung erreichen Sie Ihre Kunden einfach und direkt im Internet. Ihr Auftritt im Netz ist die Grundlage für Ihre digitale Marketing-Strategie. Egal ob Sie eine Firmen-Webseite oder Online‑Shop betreiben.
Wir beraten Sie von Konzept bis zur Umsetzung. Mit Ihnen erarbeiten wir Ideen und Ziele Ihrer verbesserten Webseite.“

Neuer Text auf unserer Startseite (vermutlich ist das mittlerweile schon wieder anders 😅)

1. Textanalyse-Tool.de

Link: https://www.textanalyse-tool.de/

Ziel: „Leicht verständlich“ 61–80 Punkte (höher = leichter)

Bei diesem Tool wird der sogenannte LESIX berechnet. Diese Berechnung des LESIX scheint auf dem Flesch-Index zu beruhen, daher liegen diese zwei Werte nah beieinander. Zusätzlich werden auch Passivsätze, Modalverben und Füllwörter in die Bewertung mit eingerechnet.

Das Großartige an diesem Tool, es markiert sofort Text-Stellen, die Verbesserungspotential haben. Der Nachteil wiederum: ein Pop-up unterbricht dich während du den Text bearbeitest und bietet dir ein Upgrade auf die Premium-Version an. Das Pop-up wird nach einiger Zeit äußerst nervig, daher ist das Tool – in der gratis Variante – nicht wie die anderen Tools als Texteditor brauchbar, sondern als Werkzeug um den Text schnell zu überprüfen. Man hat natürlich immer die Wahl in die Premium-Version für € 20,- monatlich zu investieren.

LESIXNiveauTexttyp
0–20Sehr anspruchsvoll (Akademisch)AGBs, Doktorarbeiten, Gesetzestexte
21–40Schwer (Abitur)Fachtexte, Feuilleton
41–60Durchschnittlich (Berufsschule)Belletristik, Zeitung
61–80Leicht verständlich (Haupt- und Realschule)Anleitungen, Boulevardmedien, Werbetexte
81–100Sehr leicht (11-jährige Schüler)Comics, einfache Slogans
Diese Tabelle findest du auf der Textanalyse Tool Website.

Vorher (24 Punkte)

Textanalyse-Tool: Vor der optimierung
Lesbarkeit: 24 Punkte – „Sehr schwer“

Nachher (45 Punkte)

Textanalyse-Tool: Nach der Optimierung
Lesbarkeit: 45 Punkte – deutlich verbessert, aber noch immer „Schwer“

2. Flesch-Index

Link: https://fleschindex.de/berechnen

Ziel: „Normal/Mittel“ 60–70 Punkte (höher = leichter)

Formel: Flesch-Wert = 180 – ASL – (58,5 * ASW)
ASL … durchschnittliche Satzlänge
ASW … durchschnittliche Silbenanzahl pro Wort

Der Lesbarkeitsindex Flesch-Reading-Ease versucht die Lesbarkeit von einem Text zu berechnen. Das Verfahren wurde von einem Wiener Rudolf Flesch für die englische Sprache entwickelt. Für die deutsche Sprache wurde die Formel durch Toni Amstad angepasst, da – bei ca. gleich langen Sätzen – deutsche Wörter im Schnitt länger sind. Im Wikipedia-Artikel kannst du genau nachlesen, wie die Formel berechnet wird.

Flesch-Reading-Ease-Score
Von … bis …
LesbarkeitVerständlich für
0–30Sehr schwerAkademiker
30–50Schwer
50–60Mittelschwer
60–70Mittel13–15-jährige Schüler
70–80Mittelleicht
80–90Leicht
90–100Sehr leicht11-jährige Schüler
Diese Tabelle findest du auch im Wikipedia-Artikel

Vorher (21 Punkte)

Fleschindex: Vor der Optimierung
Fleschindex: 21 Punkte – weit von den 60 entfernt

Nachher (44 Punkte)

Fleschindex: Nach der Optimierung
Fleschindex: Mit 44 Punkten deutlich verbessert, aber wie beim Textanalyse Tool, noch einiges vom Zielwert entfernt

3. Psychometrica (LIX)

Link: https://www.psychometrica.de/lix.html

Ziel: „Bel­le­t­ris­tik“ 40–50 Punkte (niedriger = leichter)

Formel: LIX = A/B + (C*100/A)
A … Anzahl der Wörter
B … Satzzeichen
C … Anzahl der langen Wörter (mehr als 6 Buchstaben)

Auch hier wird eine mathematische Formel dafür verwendet, um die Schwierigkeit eines Textes zu berechnen:

„Eine sehr populäre Formel wurde von Björnsson 1968 vorgeschlagen – der Lesbarkeitsindex LIX (im Originaltext ‚Läsbarhetsindex‘). Dieser ergibt sich aus der Summe der durschnittlichen (sic!) Satzlänge eines Textes und des prozentualen Anteils langer Wörter (mehr als sechs Buchstaben).“

https://www.psychometrica.de/lix.html
LIXNiveau
< 40Kinder- und Jugendliteratur
41–50Belletristik
51–60Sachliteratur
> 60Fachliteratur
Die Kategorien auf der Psychometrica Website.

Vorher (62 Punkte)

Psychometrica Lix: Vor der Optimierung
LIX: 62 Punkte – schwer zu lesen, vergleichbar mit einem Fachartikel

Nachher (50 Punkte)

Psychometrica Lix: Nach der Optimierung
LIX: 50 Punkte – gerade noch so den Zielwert geschafft

Fazit

Mir persönlich helfen diese Tools um einen schnellen, objektiven Blick auf unsere Texte zu bekommen. Bedenke aber, dass inhaltlich hier nichts bewertet wird. Sprich man kann sehr gute Werte bei den Tests erreichen mit einem Text, der keinen Sinn ergibt.

Das Textanalyse-Tool hat meiner Meinung nach den größten Mehrwert durch die Tipps zu bestimmten Textstellen. Aber auch durch das Pop-up zur selben Zeit den größten Nachteil.

Der Flesch-Index und der LIX liefern zwar auch eine Zahl, an der man sich orientieren kann, aber ohne visuelle Unterstützung des Tools.

Ganz wichtig ist zu erwähnen, dass eine Optimierung des Textes auf möglichst niedriger Komplexität nicht das Ziel sein kann. Man läuft Gefahr den Text komplett zu verfremden oder hirnlos wichtige Teile auf Kosten besserer Punkte zu entfernen. Falls du das im Hinterkopf behältst, helfen dir alle diese Tools ein paar Schwachstellen in den Texten zu identifizieren.

Falls dir dieser Beitrag geholfen hat, dann teile ihn – das hilft uns nämlich besonders – und falls du zusätzliche Fragen hast, schreibe diese gerne in die Kommentare!

Wir freuen uns über dein Feedback.

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